Sommertour 2021: Umweltstaatssekretär Baumann besichtigt Geothermiekraftwerk in Bruchsal

  • 04 Aug 2021
  • by lk
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Auf seiner Sommertour 2021 besucht Umweltstaatssekretär Andre Baumann in diesem Jahr spannende Orte und Unternehmen im Land, an denen Klima- und Hochwasserschutz sowie die Energiewende bereits gelebt wird. An seinem dritten Tag hat er heute (04.08.) Station im Geothermiekraftwerk der EnBW in Bruchsal im Landkreis Karlsruhe gemacht.

Baustein für die Energiewende

„Die tiefe Geothermie ist ein vielversprechender Baustein der Energiewende im Land, wenn wir unsere Wärme und Strom in Zukunft nachhaltig erzeugen wollen“, betonte der Umweltstaatssekretär in Bruchsal. Das Geothermiekraftwerk der EnBW in Bruchsal blicke bereits auf eine lange Geschichte zurück. Was als Forschungsanlage zur Stromerzeugung konzipiert und mit Fördermitteln der EnBW Forschung & Entwicklung betrieben wurde, versorge nun, mit der EnBW und den Stadtwerken Bruchsal als Betreiber, darüber hinaus das nahegelegene Areal des Polizeipräsidiums Bruchsal mit Wärme. „Das Geothermiekraftwerk zeigt tagtäglich, wie tiefe Geothermie auch als klimafreundliche Alternative zu einer fossilen Wärmeversorgung sicher und zuverlässig genutzt werden kann. Das ist ein erfolgreicher Praxistest, der hoffentlich noch viele andere Gemeinden und Regionen mit entsprechenden Voraussetzungen überzeugt, tiefe Geothermie für ihre Wärme- und Stromversorgung einzusetzen“, so Baumann.

Nachhaltige Lithiumgewinnung

Das Tiefenwasser der Geothermieanlage in Bruchsal liefert aber nicht nur Wärme, sondern weist auch einen hohen Gehalt an Lithium auf: ein Liter Wasser enthält rund 150 Milligramm Lithium. Beim derzeitigen Wasserdurchsatz könnten so idealerweise in einem Betriebsjahr bis zu 800 Tonnen Lithiumchlorid gewonnen werden. Um das im Tiefenwasser gelöste Lithium zu fördern, soll im Geothermiekraftwerk Bruchsal eine Pilotanlage eingerichtet werden.

Unterstützt wird das ehrgeizige Verbundprojekt „UnLimited“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit Mitteln in Höhe von 2,7 Millionen Euro für die nächsten vier Jahre.

„Lithium ist Bestandteil vieler unserer Zukunftstechnologien“, so der Umweltstaatssekretär. „Leider ist die Gewinnung dieser zunehmend nachgefragten Ressource in den traditionellen Abbaugebieten häufig mit ökologischen und sozialen Problemen verbunden.“ Lithium zukünftig nachhaltig im eigenen Land zu gewinnen, könne nicht nur eine Entlastung für die Ökosysteme weltweit bedeuten, sondern ggf. Baden-Württemberg und seinen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

 

Quelle: Umweltministerium Baden-Württemberg